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Ledermöbel pflegen

Ledermöbel pflegen

Wie pflegt man Echtleder richtig?

Leder ist als edles Möbelmaterial für seine Langlebigkeit und Robustheit bekannt, wird aber oft nicht ausreichend gereinigt und gepflegt. Einwirkungen wie Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit, Schmutz und täglicher Abrieb können dem Naturmaterial zusetzen und sichtbare Spuren hinterlassen. Obwohl Leder mit der Zeit eine attraktive Patina entwickelt, ist regelmäßige Pflege entscheidend. In diesem Beitrag finden Sie praktische Tipps zur richtigen Pflege Ihrer Ledermöbel. Tauchen Sie mit uns in die Welt des geschmeidigen Leders ein und entdecken Sie mehr darüber.

Welche Lederarten gibt es?

Ledersofa richtig pflegen

Die Pflege von Leder erfordert eine Differenzierung nach Lederarten. Eine unsachgemäße Reinigung kann trotz guter Absichten das Ledermöbel beschädigen. Bevor man mit der Pflege beginnt, sollte man sich daher die Frage stellen: Aus welcher Lederart besteht mein Sofa oder Sessel eigentlich?

  • Gedecktes Glattleder, auch bekannt als zugerichtetes Glattleder, verfügen über eine Oberflächenbeschichtung, die die Poren des Leders teilweise oder komplett verschließen. Die Oberflächenbeschichtung basiert auf Pigmenten und Bindemitteln, die abschließend mit einem "Top Coat", d.h. einer Schicht Spezial-Klarlack, versiegelt werden kann. Je stärker das Leder zugerichtet wurde, desto unempfindlicher ist es, was jedoch auf Kosten des warmen, weichen Griffs geht. Diese Zurichtung reduziert sowohl die Anfälligkeit für Verschmutzungen als auch die Empfindlichkeit gegenüber Wasser.
     
  • Naturbelassenes Anilinleder verfügt über keine feste Oberflächenbeschichtung. Ohne Versiegelung können Flüssigkeiten deshalb ganz oder teilweise absorbiert werden. Semianilinleder hingegen ist leicht pigmentiert, was eine dünne Schutzschicht darstellt und somit das Beste aus zwei Welten bietet. Es behält seine natürliche, offenporige Textur und ist aufgrund einer dünnen Schutzschicht dennoch pflegeleichter im Alltag.
     
  • Unter dem Begriff Rauleder fasst man alle veloursartigen Oberflächen im Bereich der Lederwaren zusammen. Die Oberfläche des Leders wird geschliffen, wodurch eine mehr oder weniger samtige Oberfläche entsteht. Der angenehme, warme Griff und die schöne Struktur sind charakteristisch für diese Lederart, die eine besondere Pflege erfordert. 

Lederart bestimmen und pflegen

Unser Tipp: Führen Sie einen einfachen Wassertropfentest durch, um verschiedene Lederarten zu unterscheiden. Träufeln Sie einen Wassertropfen an einer verdeckten Stelle auf Ihr Ledermöbelstück. Beobachten Sie, wie das Wasser reagiert. Bei naturbelassenen Anilin- und Rauledern dringt der Wassertropfen sofort ein und dunkelt das Leder sofort nach. Im Falle von Semi-Anilinleder zieht das Wasser langsamer ein und dunkelt das Leder verzögert. Bei gedecktem Leder hingegen wird das Wasser nicht absorbiert, das Wasser perlt ab und das Leder dunkelt nicht nach, auch wenn Sie das Wasser verreiben.

Wie pflege ich meine Ledermöbel richtig?

Bevor Sie Ihrem Leder die Pflege zukommen lassen, die es verdient, sollte es gereinigt werden. Dies gilt für alle Lederarten. Damit soll vermieden werden, dass bei der Lederpflege Schmutz in das Leder eingearbeitet und konserviert wird.

1. Schnelle Grundreinigung

Um Staub und Krümel zu entfernen, empfehlen wir Ihnen, Ihre Ledermöbel einmal pro Woche gründlich mit einem trockenen Tuch zu reinigen. Gedeckte Glattleder können Sie auch hin und wieder mit einem nebelfeuchten Lappen abwischen und danach trockenpolieren. Verwenden Sie dabei ausschließlich destilliertes Wasser, um Kalkrückstände auf Ihren Ledermöbeln zu verhindern.

Ledermöbel Basispflege

Unser Tipp: Für die Reinigung von Glattleder sollten keine Mikrofasertücher verwendet werden, da diese kleine Kratzer auf der Lederoberfläche hinterlassen können. Setzen Sie lieber auf ein weiches Baumwoll- oder Viskosetuch.

Für die regelmäßige Reinigung von Rauleder empfiehlt sich die Verwendung einer Möbelbürste. Alternativ kann das Ledersofa mit einem Staubsauger abgesaugt werden. Achten Sie dabei auf einen sauberen Staubsaugeraufsatz mit weichem Filzbelag, damit keine Kratzer entstehen. Zur Reinigung von Veloursleder verwenden Sie am besten eine Gummibürste.

2. Pflege nach Lederart

Nachdem Sie Ihr Ledermöbel sorgfältig gereinigt haben, kann es nun an die Pflege des edlen Materials gehen. Achten Sie darauf, dass Pflegemittel erst aufgetragen werden, wenn das Leder nach der Reinigung getrocknet ist. 

Wir möchten Sie an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass eine allgemeine Empfehlung für Glattleder-Pflegemittel nicht sachgerecht ist. Aufgrund der Vielfalt von Glattleder, welche gedeckt bzw. pigmentiert oder natürlich und offenporig sein können, ist es ratsam, unterschiedliche Pflegemittel je nach Glattlederart zu verwenden.

  • Die Pflege von gedecktem Glattleder: Bringen Pflegemittel bei dieser Lederart überhaupt etwas? Ja, auch dieses Leder muss gepflegt werden. Die meist wasserbasierten Decklacke sind speziell für den Einsatz auf Ledermöbeln entwickelt und in der Regel "durchlässig" für nachfolgende Pflege.

    Pigmentierte Ledermöbel pflegen

    Die Pflege mit Wachsen ist bei pigmentierten Glattledern nicht zu empfehlen. Sie haben eine Tiefenwirkung und müssen dazu tief in die Lederoberfläche eindringen. Die Zurichtung mit Lacken und Pigmenten verhindert dies. Kurzum: Das Wachs dringt hier nie zu 100 % ein und führt zu einer großen Sauerei.

    Setzen Sie stattdessen auf eine Pflegecreme oder Pflegemilch, die auf die Beschichtung Ihres Ledermöbels abgestimmt ist. Bitte berücksichtigen Sie dabei, dass Pflegeprodukte niemals direkt auf das Leder gegeben werden. Verreiben Sie das Pflegeprodukt zunächst in einem weichen Tuch und tragen Sie es dann gleichmäßig von Naht zu Naht auf.

    Durch die Oberflächenfärbung dieser Lederart kann bei stärker abgenutzten Stellen die Farbe des darunterliegenden ungefärbten Leders hervortreten, weshalb zusätzlich eine gelegentliche Farbauffrischung des Leders empfehlenswert ist. Vor allem für die Pflege älterer Ledermöbel, die drei Jahre und älter sind, empfiehlt sich die Verwendung sogenannter "Leather Protectors". Diese Pflegeprodukte wirken dem Zerfall des Leders entgegen, schützen es durch UV-Filter vor dem Ausbleichen und sorgen durch eine Versiegelung für Farbschutz.

Unser Tipp: Lassen Sie sich am besten vom Verkäufer Ihrer Ledermöbel über geeignete Pflegemittel beraten. Neue Pflegeprodukte sollten auf jeden Fall an einer unauffälligen Stelle ausprobiert werden. Von silikonhaltigen Produkten ist abzuraten. Sie wirken nur an der Oberfläche, während das Leder darunter nicht atmen kann und austrocknet.

  • Die Pflege von offenporigem Anilin- und Semianilinleder: Die Pflege von Anilin- und Semianilinleder erfordert besondere Aufmerksamkeit, da diese offenporigen Lederarten eine warme und natürliche Ausstrahlung besitzen, jedoch empfindlicher sind als oberflächengefärbte Glattleder. Es ist daher wichtig, Pflegeprodukte mit Bedacht auszuwählen. Während einige Anilinleder eine feine Narbung und eine vorherige Imprägnierung aufweisen, sind andere Varianten grobporiger und nehmen Flüssigkeiten sofort auf. Eine umfassende Beratung durch Ihren vertrauenswürdigen Fachhändler kann hierbei sehr hilfreich sein, um das passende Pflegeprodukt für Ihr spezielles Leder zu finden.

    Offenporige Ledermöbel pflegen

    Für die Pflege der Kai Wiechmann Ledermöbel aus Semianilinleder, die durch eine schützende Wachsschicht gekennzeichnet sind, empfehlen wir das Bio Lederbalsam von HeliaCARE. Dieser Balsam dringt tief in das Leder ein, wirkt rückfettend und erhält die Geschmeidigkeit der Möbel. Es bewahrt die Atmungsaktivität des Leders, während es gleichzeitig eine wasserabweisende Schutzschicht bildet. Kleine Kratzer und Abriebstellen können zudem perfekt mit dem Balsam kaschiert werden.

    Es ist ratsam, das Leder regelmäßig, besonders vor und nach der Heizsaison, mit diesem Balsam zu behandeln. Tragen Sie den Balsam gleichmäßig von Naht zu Naht auf, verwenden Sie es dabei sparsam und polieren Sie es anschließend nach, um das beste Ergebnis zu erzielen.
     

  • Die Pflege von Rauleder:  Rau- und Wildleder unterscheiden sich von Glattleder durch ihre geschliffene, offenporige Oberfläche, die mit der Zeit eine charakteristische Patina entwickelt. Da Flüssigkeiten für die flauschige Lederstruktur eher schädlich sind, werden trockene Pflegemittel empfohlen, um die natürliche Beschaffenheit und Schönheit des Wildleders zu erhalten. 

    Ledermöbel aus Wildleder pflegen

    Geeignete Pflegemittel sind in Form von Sprays (Aerosole) oder Schaum erhältlich. Diese tragen Sie mit einer Möbelbürste auf. Bürsten Sie die feinen Fasern des Rauleders stets behutsam in eine Richtung auf, um das Leder nicht übermäßig zu strapazieren.

3. Allgemeine Ledermöbel Pflege-Tipps im Überblick

Ledermöbel Pflege-Tipps

✓ Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden: Platzieren Sie Ihre Ledermöbel nicht in direktem Sonnenlicht, um Ausbleichen und Austrocknen zu verhindern.

✓ Vorsicht bei Wärmequellen: Vermeiden Sie die Platzierung von Ledermöbeln in unmittelbarer Nähe von Heizkörpern oder anderen Wärmequellen.

✓ Ideale Luftfeuchtigkeit bewahren: Halten Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Raum konstant, um das Austrocknen des Leders zu vermeiden.

✓ Regelmäßiges Lüften: Sorgen Sie für eine gute Belüftung des Raumes, um Feuchtigkeitsansammlungen und Schimmelbildung zu vermeiden.

✓ Regelmäßige Staubentfernung: Verwenden Sie ein weiches Baumwoll- oder Viskosetuch, um regelmäßig Staub zu entfernen, insbesondere an schwer zugänglichen Stellen und in den Falten. Bei allem gilt: Saubere Tücher verwenden!

✓ Verwendung von destilliertem Wasser: Gedecktes Glattleder kann mit einem nebelfeuchten Tuch gereinigt werden. Verwenden Sie dabei stets destilliertes Wasser, um Kalkrückstände zu vermeiden.

✓ Weiche Pflegeutensilien: Nutzen Sie weiche Bürsten oder Tücher, um das Leder schonend zu reinigen und zu pflegen.

✓ Regelmäßige Pflege mit geeigneten Mitteln: Verwenden Sie für die jeweilige Lederart geeignete Lederpflegeprodukte, um das Material geschmeidig zu halten. Ein guter Pflegerhythmus ist vor und nach der Heizperiode.

✓ Flecken schnell entfernen: Reagieren Sie umgehend bei Verschüttungen, um Fleckenbildung und Wasserschäden zu verhindern. Frische Fettflecken können effektiv mit Kartoffelmehl behandelt werden. Tragen Sie das Mehl auf den Fleck auf und lassen Sie es einwirken, um das Fett zu absorbieren. Nach einer angemessenen Einwirkzeit bürsten Sie das Mehl vorsichtig ab. Bei der Behandlung von Flecken ist es wichtig, das Leder zu tupfen und zu bürsten, anstatt zu rubbeln oder zu scheuern, um Beschädigungen zu vermeiden. Achten Sie darauf, immer großflächig von Naht zu Naht zu reinigen, statt punktuell vorzugehen, um ungleichmäßige Farbveränderungen oder Abnutzungserscheinungen zu verhindern.

✓ Vorsichtige Behandlung von hartnäckigen Flecken: Bei hartnäckigen Flecken empfiehlt es sich, einen Fachmann zu konsultieren, statt selbst zu experimentieren.

Für Sie verfasst von Viktoria Schlecht
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040 - 851 49 00 viktoria.schlecht@kai-wiechmann.com

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