Wenn Ihnen die kühle Ästhetik in Ihrem Garten zu trist ist, dann setzen Sie Akzente mit ein paar Winterblühern. Die Königin aller Winterblüher ist die Zaubernuss (Hamamelis). Der Blütenstrauch zeigt sich von leuchtendem Gelb über warmes Orange bis hin zu Rot. In diesem Beitrag erfahren Sie, wo die Pflanze herkommt, welche Arten es gibt und einige Pflege-Tipps.
Herkunft der Zaubernuss
Der zauberhafte Strauch ist Namensgeber der Zaubernussgewächse. Zur Pflanzfamilie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae) gehören sechs Arten: der Amberbaum, der Eisenholzbaum (Parrotia), die Riemenblüte (Loropetalum chinense), der Federbuschstrauch (Fothergilla) und die Scheinhasel (Corylopsis). Sie sind in Nordamerika und Ostasien beheimatet.
Besonders beliebte Zierhölzer, die unsere Sinne erfreuen, sind die Chinesische und die Japanische Zaubernuss (Hamamelis mollis und Hamamelis japonica). Sie blühen bereits im Januar/Februar und das bis in den Frühling hinein. Zahlreiche Kreuzungen dieser zwei Arten sind erhältlich und im Handel unter dem Namen Hamamelis x intermedia zu finden.
Den Ureinwohnern Nordamerikas war die blutstillende und entzündungshemmende Wirkung des schönen Strauchs längst bekannt. Bei uns findet man die Zaubernuss (Hamamelis) aufgrund ihrer heilenden Wirkung zunehmend auch in Cremes, Deodorants oder Heilölen.
Wuchs der Zaubernuss
Hamamelis sind sommergrüne Sträucher, die außerhalb der Blütezeit in ihrem Wuchs der Haselnuss (Corylus avellana) ähneln. Von den Engländern wird sie deshalb auch "Witch Hazel" genannt.
Der Wuchs ist aufrecht und trichterförmig ausladend. Im Winter, wenn andere Pflanzen ruhen, zeigt sich die Zaubernuss in ihrer vollen Pracht. Ihre fadenartigen Blüten leuchten in Gelb, Orange, Rot oder Pink und sind ein wahrer Blickfang. Sie besitzen eine glatte, hellgrau-braune Rinde und erreichen eine Höhe von 2,5 und 4 m. Das Gehölze wächst jedoch sehr langsam. Bei Frost rollen sich die Blütenblätter gekonnt ein und überstehen Minusgrade bis zu -10 °C.
Die Hamamelis verzaubert uns nicht nur mit ihren leuchtenden Blüten in grauen Wintertagen, nein sie verströmt zusätzlich einen lieblichen Vanilleduft, einige Sorten duften auch nach Primeln. Außerdem bietet sie Pollen und Nektar für Bienen, weshalb sie auch als "Bienenweide" bekannt ist. Wer an einem bienenfreundlichen Garten interessiert ist, dem legen wir diesen edlen Zierstrauch wärmstens ans Herz.
Pflege der Zaubernuss
Tipp #1 Wo ist der richtige Standort für die Zaubernuss?
Die Hamamelis hat einen hellen, sonnigen Standort am liebsten. Schützen Sie das edle Zierholz auch vor grobem Ostwind. Eine Hauswand oder eine Hecke dient als gute Rückendeckung.
Der Boden sollte tiefgründig, humusreich, feucht und durchlässig sein. Trockenheit verträgt die Pflanze gar nicht gut. Dichte, tonige Böden und Staunässe hat die Zaubernuss auch nicht gern. Schwere lehmhaltige oder tonige Böden arbeiten Sie am besten mit Quarzsand und Kompost durch. Und eine Mulchschicht hilft gegen Trockenheit. Pflanznachbarn mit starkem Wurzelwerk sollten vermieden werden. Die Zaubernuss kommt nur selten dagegen an.
Tipp #2 Wann pflanzt man die Zaubernuss?
Die Hamamelis eignet sich gut als Solitärpflanze. Über die Jahre nimmt sie mit ihrer ausladenden Krone viel Platz in Anspruch. Seien Sie geduldig und pflanzen Sie andere Pflanzen mit genügend Abstand, denn die Zaubernuss benötigt bis zu drei Jahren, um sich an den Standort zu gewöhnen.
Die beste Pflanzzeit für Zaubernüsse ist der Herbst. Graben Sie das Loch nicht zu tief, die Oberfläche des Topfballens sollte noch zu sehen sein. Andernfalls könnte die Pflanze eingehen. Decken Sie zum Schluss den Wurzelbereich mit Rindenmulch ab, das hilft gegen Austrocknung.
Containerpflanzen wachsen auch im Frühjahr problemlos an.
Tipp #3 Wie pflegt und düngt man die Zaubernuss richtig?
Der winterfeste Strauch stellt wenig Ansprüche an die Pflege. Wichtig ist der Standort und die Bodenbeschaffenheit. Im ersten Jahr nach der Pflanzung ist eine Mulchschicht und ein Vlies gegen starken Frost empfehlenswert. Dies ist besonders bei der Haltung im Kübel und bei anhaltenden Phasen mit Temperaturen unter -10 °C wichtig. Düngen
Düngen Sie mit Naturdünger im April oder Mai. Besonders auf sandigen Böden sollten Sie ihre Zaubernuss im Frühjahr mit Nährstoffen versorgen. Ein mineralischer Volldünger ist bei Sträuchern nicht notwendig und schadet nur der Umwelt. Entfernen Sie hierfür die alte Mulchschicht und tragen im Wurzelbereich eine zentimeterdicke Schicht reifen Kompost auf. Reichern Sie den Kompost mit Hornspänen an. Alternativ sind auch Naturdünger fertig im Handel erhältlich.
Nach einem blütenreichen Jahr folgt jedoch ein blütenärmeres Jahr. Die sogenannte Alternanz ist völlig normal.
Das Zierholz wächst nur langsam und treibt relativ schlecht aus altem Holz aus. Ein Rückschnitt ist nicht nötig! Leichte Korrekturen der Wuchsform können bei Bedarf jedoch vorgenommen werden.
