Sie sind ein Gartenliebhaber und haben viel Zeit in Ihren schönen Garten investiert? Der Einsatz von Gift stellt für Sie jedoch keine Lösung dar und Sie fragen sich nun, wie Sie Klee, Löwenzahn und Co. aus dem mühevoll angelegten Garten schaffen können? Wir stellen Alternativen ohne Chemie vor, die nicht nur das Grundwasser sauber halten, sondern auch insektenfreundlich sind und Ihren Gemüsegarten frei von Giften halten. Schließen Sie sich der grünen Bewegung an und schauen Sie sich diese natürlichen Unkrautvernichtungsmittel an. Ganz nach dem Motto: Gegen jedes Kräutelein, hat Oma das passende Mittelchen."
- Unkraut jäten, d.h. mechanisch mit Hacke, Unkrautstecher oder Fugenkratzer entfernen
- Unkraut abflammen mittels Thermogerät oder mit kochendem Wasser übergießen
- Unkraut mittels Rasenpflege und Düngen bekämpfen
- Unkraut mit Bodendeckern und Gründüngung vorbeugen
- Unkraut mit Mulch und Unkrautvlies vorbeugen
Welche Methoden helfen gegen Unkraut?
Bevor wir uns an die Bekämpfung des Unkrauts machen, wollen wir uns dies kurz anschauen. Was ist eingentlich Unkraut? Als Unkraut bezeichnet man Pflanzen, die als "Begleitvegetation" zwischen Kulturpflanzen wachsen, ohne das diese gezielt angebaut wurden. Sie wachsen wild, d.h. ohne unser Zutun. Gartenliebhabern sind sie deshalb ein Dorn im Auge, weil Zierpflanzen gegen die robusten Wildkräuter oft keine Chance haben. Das Unkraut saugt Nährstoffe aus dem Boden, nimmt anderen das Wasser oder überwuchert die Nachbarpflanzen komplett. Franzosenkraut, Löwenzahn, Vogelmiere, Klee und Schafgarbe sind eben unerwünschte kleine Plagegeister im Garten!
Wie also vorgehen, sodass das wilde Grün nicht die Gartenmacht übernimmt?
1. Vorsorge ist besser als Nachsorge, auch im Garten. Beugen Sie Unkraut gekonnt vor.
2. Schnell handeln und am Ball bleiben, sobald Sie die wilden Kräuter entdecken.
3. Mechanisch oder thermisch entfernen.
4. Natürliche Hausmittel zur Bekämpfung anwenden.
5. Biologische Unkrautvernichter anwenden.
Wie beugt man Unkraut vor?
Ganz vermeiden lässt sich das wilde Kraut nicht, jedoch kann man es ihm schwer machen. Was also kann man zur Vorbeugung unternehmen?
- Hochwertige Rasensamen: Billige Mischungen enthalten oft nicht nur Gras-Samen, sondern auch Wildkräuter oder Unkraut. Diese Samenmischungen sind für schnellwachsendes Futtergras, also für Weidetiere, gedacht, werden jedoch aus Kostengründen oft beigemischt.
- Regelmäßige Garten- und Rasenpflege: Ihren Rasen sollten Sie regelmäßig mähen. Die richtige Schnitthöhe ist dabei der Knackpunkt. Der Rasen sollte nicht kürzer als vier Zentimeter sein, andernfalls treibt er schlechter aus und wächst langsamer. Im Frühling ist das Mähen einmal pro Woche, im Sommer und Herbst alle zwei Wochen empfehlenswert. Unkraut hat dadurch nicht genügend Zeit seine Samen zu bilden und kann einfach entfernt werden. Kann das Unkraut ungestört gedeihen, verteilen Sie die Samen durch das Mähen. Außerdem sollten Sie einen Prachtrasen mindestens einmal im Jahr vertikutieren, das hält ihn ebenfalls fit und unkrautfrei. Beete sollten stets beobachtet und Unkraut schnell, solange die Wurzeln noch nicht stark ausgebildet sind, einfach rausgezupft werden.
- Unkrautvlies in Beeten: Wenn das Beet frisch verlegt wird, kann ein Unkrautvlies oder Unkrautfolie verlegt werden. An den Stellen, wo Sie Zierpflanzen gesetzt haben, schneiden Sie ein Loch in das Vlies. Bedecken Sie das ganze Vlies mit Erde oder mit Mulchrinde. Wildkräuter wachsen durch die Maßnahme weniger, da das benötigte Licht fehlt.
- Bodendecker pflanzen: Stellen mit offener Erde sind besonders attraktiv für Unkraut. Schließen Sie die offenen Flanken ganz einfach und bepflanzen Sie ihr Beet so dicht, dass das wilde Kraut keine Chance hat. Kleinstrauchrosen, Frauenmantel oder die immergrüne Kriechspindel verbinden Zierpflanzen auf schöne, dezente Weise.
- Einfach mulchen: Viele Samenunkräuter sind Lichtkeimer. Nehmen Sie Unkraut das Licht und hindern Sie es dadurch am Keimen. Rindenmulch ist hierfür perfekt geeignet. Die Rindenstücke sind leicht und lassen kein Licht durch, jedoch Luft für die gewollten Nutzpflanzen.
Teak Grubber geschmiedetTeak Sauzahn geschmiedetTeak Unkrautstecher geschmiedetTeak Handharke geschmiedet
Wie entfernt man Unkraut mechanisch?
Oft ist die unbequemste auch die effektivste Variante. Das trifft leider auch bei Unkrautbeseitung zu - jäten, jäten, jäten heißt es also! Damit es nicht zur Plackerei wird, muss das richtige Werkzeug her:
1. Hacke zum Unkraut entfernen:
Eine altbewährte und schonende Methode gegen lästige Beikräuter ist das Hacken. Wird der Boden regelmäßig gehackt, ist er schön locker und mühsames Jäten entfällt, da sich das Kraut gar nicht erst ausbreiten kann. Für rückenschonendes, entspanntes Arbeiten ist ein langer Stiel empfehlenswert.
Es gibt unterschiedliche Ausführungen: Zug- oder Ziehhacke, Doppelhacke, Kultivator oder die Pendelhacke (Schuffel). Je nach Beetgröße oder Arbeitsvorlieben sollten Sie eine entsprechende Hacke wählen.
2. Grubber zum Unkraut entfernen:
Mit einem Grubber, auch Hühnerkralle genannt, lockern Sie die oberste Bodenschicht und lösen auch die Wurzeln lästigen Unkrauts. Die wilden Kräuter lassen sich anschließend einfach herausziehen und einsammeln. Bei jungem Unkraut, dessen Wurzeln noch nicht sehr tief gehen, funktioniert diese Methode besonders gut. Hacke und Grubber gibt es oft in einer Werkzeugkombination, was sehr praktisch ist.
Einfach und effizient bei regelmäßiger Beetpflege!
3. Unkrautstecher zum Unkraut entfernen:
Eine weitere umweltfreundliche und ökologische Alternative zur Hand ist der beliebte Unkrautstecher. Aufgrund der Länge des massiven Gartenwerkzeuges erreicht man auch tiefsitzende Wurzeln wie beispielsweise die von Löwenzahn.
Auch Unkrautstecher gibt es mit unterschiedlich langen Stielen. Für rückenschonendes Arbeiten bietet sich ein Stecher mit Tritt und langem Stiel an.
4. Fugenkratzer zum Unkraut entfernen:
Unkraut bahnt sich den Weg, da können die Fugen der Pflastersteine noch so schmal sein. Ein Fugenkratzer oder eine Stahlbürste müssen also her. Effektiv und günstig ist ein scharfer Fugenkratzer. Investieren Sie in ein hochwertiges, geschmiedetes Fugenmesser und wählen Sie auch hier die gewünschte Stiellänge.
Unser Tipp: Mit unserem Teak Gartenwerkzeug Set Neapel haben Sie die wichtigsten Werkzeuge, um Unkraut effektiv an den Kragen zu gehen
Wie entfernt man Unkraut durch Hitze?
Eine bequemere Alternative zum Fugenkratzer ist das Abflammen mithilfe eines Unkrautbrenners. Diese Methode hat sich als sehr effektiv gegen Unkraut auf gepflasterten Flächen bewährt. Im Vorgarten, auf Wegen oder Terrassenplatten lassen sich Unkräuter mit einem Thermogerät bearbeiten. Offenes Feuer kommt dabei nicht zum Einsatz. Das Unkraut wird schockartig auf etwa 110 Grad Celsius erhitzt. Dadurch gerinnen die Eiweiße im Inneren der Pflanzen, die Pflanzenzellen platzen und die Zellflüssigkeit tritt aus. Das Unkraut verdorrt und kann entfernt werden. Die Hitze kann die Pflanze jedoch nur oberflächlich zerstören, die Wurzeln werden meist nicht getroffen. Aufgrund dessen wächst die Pflanze nach ein bis zwei Wochen schon wieder nach. Das Abflammen muss häufiger durchgeführt werden als das Entfernen mittels Fugenkratzer, ist jedoch nicht so zeitintensiv und wesentlich bequemer.
Unser Tipp: Sie möchten kein Geld in ein Thermogerät investieren? Kochendes Wasser hat denselben Effekt und reicht sogar etwas tiefer als der oberflächliche Hitzeschock.
Welche giftfreien Hausmittel helfen gegen Unkraut?
Oma hat doch für jedes Problem ein Hausmittel. Auch gegen Unkraut?
1. Brennnesseljauche zur Unkrautvernichtung
Interessanterweise hilft Unkraut gegen Unkraut - zumindest hilft ein Sud aus Brennesseln anderes, ungeliebtes Grün loszuwerden. Die in den Brennhaaren enthaltene Ameisensäure mögen weder wir Menschen auf der Haut noch andere Pflanzen. Gießt man regelmäßig Brennesseljauche über das Unkraut, rottet man dieses aus.
Brennesseljauche herstellen:
Ein Kilo Brennnesseln zerhacken und in einem Eimer mit zehn Litern Wasser übergießen. Effektiver ist ein Heißwassersud. Verwenden Sie deshalb optimalerweise aufgekochtes Wasser. Decken Sie den Sud zu und lassen Sie ihn ca. 12-24 Stunden ziehen. Intensiver wird die Jauche, wenn Sie diese an einem sonnigen Platz ganze 2 Wochen gären lassen. Verdünnen Sie diesen Sud 1:10 und gießen Sie diesen direkt auf die Pflanze. Für eine bequemere Anwendung können Sie die Jauche in eine Sprühflasche füllen.
Fazit: Brennesseljauche ist absolut umweltfreundlich und ungiftig. Der Sud hilft auch bei Blattläusen und ist zudem kostengünstig. Für die Herstellung der Jauche muss jedoch etwas Zeit investiert werden und der unangenehme Geruch sollte berücksichtigt werden.
2. Essig und Salz
Weit verbreitet bei der Unkrautbekämpfung ist eine Lösung aus Essig oder Salz. Die Salz-Lösung wird im Verhältnis 1:5 mit heißem Wasser hergestellt und anschließend wie die Brennesseljauche regelmäßig über die Pflanzen gegossen. Das Salz entzieht dem Unkraut Flüssigkeit, wodurch es austrocknet und abstirbt. Die Essig-Lösung hingegen wird im Verhältnis 1:15 mit Wasser hergestellt. Die Essigsäure greift hierbei die Pflanze an und führt zum Eingehen der Pflanze.
Essig und Salz sind zwar effektiv, können jedoch auch umliegende Nutzpflanzen, den Boden und darin lebende Mikroorganismen zerstören. Diese Mittel sollten demnach nur sehr gezielt und vorsichtig verwendet werden. Vor dem Gesetz gelten diese Lösungen als Pflanzenschutzmittel. Ihre Anwendung auf nicht gärtnerisch genutzten bzw. versiegelten Freiflächen wie Plätzen, Hofeinfahrten, Pflastern und Gehwegen rund ums Haus ist gesetzlich verboten. Beim Einsatz auf befestigten Flächen führt es beim Reinigen dazu, dass die Mittel an den Rand gespült werden und ins Grundwasser gelangen können.
Fazit: Essig, Zitronensäure und Co. sind zwar effektiv, jedoch schaden sie falsch angewendet den restlichen Pflanzen in der näheren Umgebung und ggf. sogar der Qualität des Grundwassers.
3. Dünger gegen Unkraut und Rasenpflege
Unkraut tritt auch oft im Rasen auf. Meist hat das mit einem Nährstoffmangel zu tun, denn Gräser haben einen hohen Bedarf danach. Fehlt es daran, dünnen die Halme immer mehr aus und das liefert wiederum freie Flächen für Unkraut, welches robust ist und einen geringen Bedarf an Nährstoffen hat. Unkraut schlägt also bei einem geschwächten Rasen sofort zu. Im Umkehrschluss heißt das: Stärken Sie Ihren Rasen und geben Sie Unkraut keinen Raum.
Fazit: Vorsorge ist auch hier besser als Nachsorge. Pflegen Sie ihren Rasen regelmäßig und führen Sie genügend Nährstoffe zu, so haben Sie wesentlich weniger Arbeit mit der Unkrautbekämpfung.
Biologische Unkrautvernichter
Biologische Unkrautvernichter stellen eine umweltfreundlichere Alternative zur chemischen Keule da. Diese Produkte enthalten meist Pelargonsäure, wodurch die Blätter der Pflanzen verätzt und abgetötet werden. Oft bleiben die Wurzeln davon unberührt, ein erneutes Austreiben wird dadurch nicht verhindert. Ähnlich wie bei der selbst hergestellten Essigsäure sollte auch der biologische Unkrautvernichter vorsichtig verwendet werden. Achten Sie darauf, dass genügend Abstand zu anderen Zierpflanzen besteht, sodass diese nicht verätzt werden.
Unser Tipp: Achten Sie beim Kauf eines biologischen Unkrautvernichters darauf, dass das Produkt auch aktuell ist. Informieren Sie sich bestenfalls im Vorfeld. Viele biologische Unkrautvernichter wurden im Laufe der Zeit wieder zurückgezogen, weil ihre Zulassung nicht verlängert wurde.