Ihre geölten Teak Gartenmöbel fühlen sich klebrig an, obwohl die Trocknungszeit bereits um ist? Schnell wird das Teakholz oder das Öl dafür verantwortlich gemacht – doch in den meisten Fällen liegt der Fehler woanders. Erfahren Sie, was wirklich dahinter steckt und wie Sie das Problem ganz einfach vermeiden können.
Teakholz klebt nach Ölen - Problembeschreibung
Auf diesem Bild ist das Problem sehr gut zu erkennen: Obwohl die Trocknungszeit des aufgetragenen Teaköls längst verstrichen ist, konnte das Öl nur punktuell einziehen. Der Großteil der Oberfläche bleibt feucht und klebrig – so ist das Teak Gartenmöbelstück leider nicht nutzbar.

Da fragt man sich doch, ob das Teakholz oder das Teaköl minderwertig ist, oder? Um die tatsächliche Ursache besser zu verstehen, werfen wir einen kurzen Blick auf die Eigenschaften von Teakholz. Dieses Edelholz enthält von Natur aus einen hohen Anteil an eigenem Öl, was es besonders witterungsbeständig und langlebig macht. Gleichzeitig kann es dadurch nur begrenzt zusätzliches Öl aufnehmen. Wird zu viel Öl aufgetragen, hat das eine Übersättigung des Holzes und eine klebrige Schicht zur Folge.
Unser Praxistest verdeutlicht diesen gängigen Anwendungsfehler:

Auf der linken Seite des Teakholztisches haben wir absichtlich viel Öl aufgetragen. Das überschüssige Teaköl, das vom Holz nicht mehr aufgenommen werden konnte, bleibt auf der Oberfläche und hinterlässt eine klebrige Schicht. Für die rechte Seite des Tisches haben wir das gleiche Teaköl verwendet, jedoch sparsam aufgetragen. Hier konnte das Öl vollständig einziehen, die Holzoberfläche ist trocken und das Ergebnis optimal.
Ein geölter Teakholztisch könnte klebrig sein, wenn zu viel Öl aufgetragen wurde und das Holz übersättigt ist. Da Teakholz von Natur aus ölreich ist, nimmt es nur begrenzt zusätzliches Öl auf. Es empfiehlt sich, das Teaköl sparsam und kontrolliert mit einem Lappen aufzutragen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
Teakholz überölt - Was nun?
Ist Ihnen so ein klebrige Malheur passiert? Keine Sorge - wir zeigen Ihnen wie Sie die Überölung entfernen können. Eines ist klar: Das klebrige Öl muss runter! Aber wie? Dafür gibt es zwei Optionen:

1. Option: Abschleifen
Sie können das überschüssige Öl von der Holzoberfläche wieder herunterzuschleifen. Das Problem dabei ist, dass das Schleifpapier schnell verklebt und das Aufbereiten mühsam ist. Der Vorteil dieser Option ist, dass sie sehr holzschonend ist.
Für große Flächen empfiehlt sich ein Exzenterschleifer, da er einen hohen Abtrag ermöglicht. Kanten lassen sich am besten von Hand schleifen, während ein Multifunktionswerkzeug mit Zwischenraum- oder Dreiecksaufsatz ideal für Ecken und schwer zugängliche Bereiche ist.
Das Abschleifen von überöltem Teakholz erfolgt in drei Schritten:
1. Beginnen Sie mit einer 80-er Körnung und schleifen damit alle klebrigen Bereiche ab - Flächen, Kanten und Ecken. Verwenden Sie die empfohlenen Werkzeuge wie oben beschrieben und bleiben Sie bei Schleifpapier mit einer 80er Körnung.
2. Führen Sie anschließend einen zweiten Durchgang mit Körnung 120 durch, um die Oberfläche zu glätten.
3. Beenden Sie den Prozess mit Körnung 180, um eine feine, saubere Holzoberfläche zu erzielen.
Unser Tipp: Schauen Sie sich vorher noch schnell dieses praktische Video an! Es enthält alle wichtigen Hinweise und eine verständliche Schritt-für-Schritt-Erklärung zum optimalen Schleifen und Ölen von Teak Gartenmöbeln.
2. Option: Holzöl-Entferner
Sie können überschüssiges Teaköl auch mit einem Holzöl-Entferner lösen. Diese Methode ist deutlich weniger arbeitsintensiv als das Abschleifen des gesamten Möbelstücks. Allerdings besteht das Risiko, dass die natürliche Schutzwirkung des Teakholzes beeinträchtigt oder das Holz verfärbt wird. Achten Sie unbedingt auf die Herstellerangaben des Tiefenreinigers. Schützen Sie zudem die Umgebung und alle Teile des Möbelstücks, die nicht aus Holz sind. Während der Anwendung sollten Sie auch Handschuhe und eine Schutzbrille tragen.
Tragen Sie den Holzöl-Entferner großzügig mit einem Pinsel auf die Holzoberfläche auf und lassen Sie ihn entsprechend den Herstellerangaben einwirken. Achten Sie darauf, dass die Oberfläche während der Einwirkzeit nicht antrocknet. Falls nötig, tragen Sie einfach zusätzlichen Ölentferner auf. Nach der Einwirkzeit schrubben Sie die Oberfläche gründlich mit einer festen Bürste ab. Spülen Sie abschließend mit reichlich Wasser nach – verwenden Sie dafür jedoch keinen Hochdruckreiniger, sondern eine Gießkanne oder einen Gartenschlauch.
Nachdem das klebrige Öl entfernt wurde – unabhängig von der Methode – könnten Sie das Möbelstück richtig ölen. Achten Sie bei Option 1 darauf, dass das Teakholz vollständig staubfrei und sauber ist, und bei Option 2, dass das Holz vollständig durchgetrocknet ist, bevor Sie das Teaköl neu auftragen.
Teakholz ölen - Anwendungstipps

Um ein perfektes Ergebnis zu erzielen, gibt es ein paar einfache Dinge, die Sie beachten sollten:
✓ Greifen Sie lieber zu einem Lappen statt zu einem Pinsel, um das Teaköl aufzutragen. Damit gelingt eine gleichmäßige und kontrollierte Verteilung.
✓ Nehmen Sie überschüssiges Öl gleich mit einem sauberen, fusselfreien Tuch ab, solange die Oberfläche noch feucht ist.
✓ Wenn Sie das Teaköl mit einem Lappen auftragen, sollten Sie unbedingt Handschuhe tragen.
Unser Tipp: Schauen Sie sich unser hilfreiches Video „Teak Gartenmöbel ölen – häufige Fehler vermeiden | Inside Kai Wiechmann“ an, in dem wir Schritt für Schritt zeigen, wie ein Beistelltisch richtig mit Teaköl behandelt wird.