Vintage ist in aller Munde. Doch was hat dieser Begriff zu bedeuten und was ist der Unterschied zum Retro-Stil und Shabby Chic? Wir schauen uns den aktuellen Lifestyle Look etwas genauer an, denn dieser Einrichtungsstil ist nicht nur für Nostalgiker geeignet.
Was ist der Unterschied zwischen Vintage, Retro und Shabby Chic?
Möbelstücke, die tatsächlich zwischen 1920 und 1980 hergestellt wurden, werden als Vintage bezeichnet. Wurde das Möbelstück noch vor 1920 gefertigt, dann spricht man von einer Antiquität. Diese muss nämlich mindestens 100 Jahre alt sein und darf nachträglich durch eine Restaurierung nicht wesentlich verändert worden sein, sodass der kunsthistorische Wert beibehalten wird. Bei Vintage handelt es sich also um Originale. Beim Retro-Stil hingegen handelt es sich um neue Produkte, welche die Form- und Farbgebung der alten Designs aus den 1950er- und 1960er-Jahren aufgreifen. Der Nierentisch, mit seiner organischen Form, oder Kommoden, mit schrägen spitz zulaufenden Beinen, sind typische Möbelstücke, die aktuell "retro-inspired" erhältlich sind. Und was ist nun der Vintage-Stil? Davon spricht man, wenn es sich um ein neues Möbelstück handelt, welches durch bestimmte Herstellungsprozesse auf alt getrimmt wurde und so den "Used-Look" bekommt. Ein populärer Vertreter dieser Richtung ist der sogenannte „Shabby-Chic“. Hier steht das "Shabby" für die abgenutzten Stellen, die das Möbelstück alt wirken lassen. "Chic" steht für die elegante Formgebung, den romantischen, detailverliebten Gesamt-Look und die stilvollen, dezenten Puderfarben, die verwendet werden.
Moderne Kombinationen: Asia-Shabby-Chic
Die Einzigartigkeit von Vintage-Möbeln passt, unserer Meinung nach, außerordentlich gut zu asiatischen Einrichtungsstilen. Dabei ist der "Asia-Stil" keine offiziell klassifizierte Designrichtung und so vielseitig wie Asien selbst. Beim Einrichten im asiatischen Stil stehen die Werte und ein gewisser Lebensstil im Fokus. Man verbindet oft Stichworte, wie Harmonie, Ruhe und Gelassenheit, mit dem eigentlichen Stil. Der Wunsch, mit sich im Einklang zu stehen, schwingt mit und Individualität und eine besondere Geschichte passen hervorragend dazu! Diese besondere Geschichte schlägt sich in Form einer authetischen Patina nieder. Und weil die originalen Vintage-Stücke heiß begehrt und oft entsprechend hoch gehandelt werden, darf man den Look dennoch mögen und guten Gewissens auch mit neuen "Used-Look-Möbeln" nachahmen.
Was heißt das konkret für die Einrichtung?
Sie werden vor allem harmonische Farbkombinationen finden. Keine untypischen Kontraste, keine schreienden Farben. Pechschwarze Stücke können stilvoll mit Beigetönen oder Puderfarben kombiniert werden, so wie man das vom modernen JAPANDI-Stil kennt. Verglichen zu JAPANDI dürfen Sie jedoch wesentlich verspielter, femininer und detailreicher ans Werk gehen. Auch beim Holz herrschen eher dunkle und schlichte Sorten vor: Ulmenholz, Nussbaum, Teak. Diese können Sie durchaus weiß, grau oder blau anstreichen.
Abgeschliffene Kanten, abgeplatzter Lack und Unebenheiten sind hier Programm. Klare und gerade Linien treffen auf verspielte Muster und Accessoires, immer gekonnt eingesetzt und nie zu viel. Bringen Sie Ordnung in Ihr Inneres und spiegeln Sie Ruhe und Ausgeglichenheit in Ihrer Umgebung wider. Das wiederum wirkt von außen beruhigend auf Sie.
